Neubeginn

Das Gewandhausorchester eröffnet die 240. Saison coronabedingt mit einem reinen Beethoven-Programm.

Gewandhaus zu Leipzig © pixabay

Es ist ein wirklich schönes Gefühl, nach Monaten der Corona-Unterbrechung wieder ein Konzert des Gewandhausorchesters im Großen Saal erleben zu können. Das „Sommerfestival“ im Mendelssohn-Saal war zwar ein gut gemeintes und gut gemachtes Trostpflaster, doch erst heute habe ich das Gefühl, dass es wieder „richtig“ losgeht. Zur Eröffnung der 240. Saison sind die Musikerinnen und Musiker jedenfalls hoch motiviert, das Podium frisch renoviert und auf dem Programm stehen Dauerbrenner von der Best-of-Klassik-Playlist, die eigentlich immer gefallen. Als Solist gibt Krystian Zimerman sein lang ersehntes Gewandhaus-Debüt, nachdem er hier bereits im vergangenen Jahr mit einem Klavierabend für Begeisterung gesorgt hat (https://brahmsianer.de/keine-frage-des-alters). Herz, was begehrst du mehr?

Nach freundlichen Worten des Gewandhausdirektors und des Orchestervorstands beginnt das Konzert mit Beethovens Ouvertüre „Die Weihe des Hauses“, die vor allem daran krankt, dass der Komponist sie als multifunktionales Gebrauchsstück konzipiert hat, das neben seiner ursprünglichen Bestimmung auch zu weiteren Anlässen spielbar sein sollte. Herausgekommen ist entsprechend „irgendein“ Eröffnungsstück, das irgendwie zu jeder Einweihung passt, sei es ein neues Konzerthaus oder ein neues Podium für dasselbe. Das Gewandhausorchester unter Andris Nelsons spielt engagiert, was das Stück für mich persönlich aber auch nicht interessanter macht. Dass eine der wenigen charakteristischen Stellen, nämlich die virtuosen Begleitfiguren im Fagott, klanglich zugedeckt werden, ist da umso bedauerlicher.

Musikalisch ungleich interessanter wird es in Beethovens drittem Klavierkonzert. Leider wird Solist Krystian Zimerman den hohen Erwartungen nicht in jenem Maß gerecht, das man von ihm erwarten konnte: Technische Ungenauigkeiten und eine undifferenzierte Artikulation trüben den Genuss leider erheblich. Im ersten Satz, den Nelsons relativ schnell angeht, wirkt Zimermans Spiel mitunter kurzatmig und eher gehetzt als souverän, im Schlusssatz setzt er das rechte Pedal allzu oft als Verschleierungswerkzeug ein. Welch großartiger Pianist Zimerman eigentlich ist, scheint vor allem im lyrischen Mittelsatz auf, der mich aber trotzdem bei weitem nicht so berührt wie die in jeder Hinsicht herausragende Aufführung im letzten Jahr mit Igor Levit und Herbert Blomstedt (https://brahmsianer.de/pianissimo). Dies liegt auch an Nelsons, der das überreiche Potenzial der Musik und des Gewandhausorchesters an diesem Abend nicht ansatzweise ausschöpft. Wie ein Künstler, der ratlos vor den schönsten und hochwertigsten Farben und Pinseln steht und nicht weiß, was er damit überhaupt malen soll, liefert Nelsons routiniert die Partitur ab, ohne besondere eigene Akzente zu setzen. Malen nach Zahlen ist aber für ein solches Orchester zu wenig, auch – oder erst recht – wenn das Bild von Beethoven stammt.

In der fünften Sinfonie sieht es kaum anders aus: Das Orchester zeigt sich von seiner besten Seite, der Dirigent fällt eher durch das hektische Umblättern der Partitur auf (bei Beethoven 5!), als dass er durch mitreißende Ideen aufhorchen ließe. Da kann die Oboe im ersten Satz noch so gefühlvoll ihr Solo spielen, können im zweiten Satz die Trompeten um die Wette strahlen – es wird kein kohärentes Ganzes daraus. Erwartet man nach den (zu?) schnellen Eröffnungstakten des Kopfsatzes noch, es mit einer rasanten, dynamischen Interpretation zu tun zu bekommen, verliert sich dieser Impetus sofort danach wieder. Und der Finalsatz vermeidet zwar durch sein schnelles Tempo hohles Pathos, ohne dass aber etwas anderes an dessen Stelle träte. Ich verstehe einfach nicht, worauf Nelsons mit dieser Fünften hinaus will, und das ist sehr bedauerlich, ist sie doch an allen Pulten glänzend gespielt. Bleibt abzuwarten, was Herbert Blomstedt dem Orchester in den nächsten Großen Concerten zu entlocken vermag.

Auch wenn mich der Abend musikalisch etwas enttäuscht hat, ist meine Freude über den musikalischen Neubeginn am Augustusplatz dennoch ungebrochen. Das Orchester hat jedenfalls aufs Schönste bewiesen, dass es die Zwangspause bestens überstanden hat.

Frank Sindermann

12. September 2020
Gewandhaus, Großer Saal

Gewandhausorchester
Andris Nelsons, Dirigent
Krystian Zimerman, Klavier

Kontraste

Sergei Babayan und Rafael Payare lassen im Gewandhaus gekonnt die Kontraste aufeinanderprallen.

Sergei Babayan © Marco Borggreve

Im heutigen Großen Concert stehen zwei Klavierkonzerte auf dem Programm, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Den Anfang macht Alfred Schnittkes vielgestaltiges Konzert für Klavier und Streichorchester von 1979. In ihrem sehr persönlich geschriebenen, literarisch vielleicht etwas überambitionierten Einführungstext träumt sich Ann-Kathrin Zimmermann assoziativ einmal quer durch die Musikgeschichte und füllt so den Begriff der Polystilistik, der immer wieder im Zusammenhang mit Schnittke genannt wird, anschaulich mit Leben. Dabei nennt sie kurioserweise jenen Namen nicht, an den ich während der Aufführung ständig denken muss: Franz Liszt. Dessen berüchtigte H-Moll-Sonate hat mit Schnittkes Konzert vieles gemein: die Mehrsätzigkeit in der Einsätzigkeit, das Beginnen und Enden im Nichts, das Nebeneinander unterschiedlichster Ausdruckscharaktere auf engstem Raum und nicht zuletzt die Motivik, vor allem die hämmernden Ton- und Akkordrepetitionen.

Sergei Babayans Interpretation ist eindringlich, aber nie sentimental. Schon die ersten fragenden Gesten spielt er derart lapidar, dass klar wird, was der Komponist gemeint hat, als er das Konzert als „schlafwandlerisch“ beschrieb. Hier wird kein künstliches Pathos aufgebaut, sondern zugelassen, dass die Musik sich gleichsam neutral im Raum entfaltet. Man fühlt sich an manche Stücke Erik Saties erinnert, die einen ähnlich unromantischen, sachlichen Schwebezustand evozieren. Selbst in den dissonantesten Tonclustern, den virtuosesten Akkordbrechungen behält Babayans Spiel jenen automatenhaften Charakter bei, der Schnittke wohl vorschwebte. Die Streicher des Gewandhausorchesters realisieren ihren Part ebenfalls in vorbildlicher Weise. Sie spielen die diffizilen mikrotonalen Passagen, als täten sie nie etwas anderes, fahren den grotesken Walzer ungerührt gegen die Wand, verschmelzen hier mit dem Klavier, um ihm dort unversöhnlich entgegenzutreten, um das Konzert schließlich in sphärischen Flageoletttönen verklingen zu lassen. Ein großartiges Stück, intelligent interpretiert.

Der nun folgende Mozart lässt mich etwas kalt. Dabei haben sich weder der Solist noch das Orchester viel vorzuwerfen; mir fehlt eher ein übergeordnetes Konzept, eine dramaturgische Idee, die der Aufführung das gewisse Etwas verliehen hätte. Dieser Mozart klingt weder altmodisch noch besonders frisch, Ausdrucksextreme werden weitestgehend vermieden – sogar im tiefsinnigen Andantino – und Babayans Passagenspiel klingt weder angestrengt noch völlig locker. Das „Jenamy“/“Jeunehomme“-Konzert ist wunderschön und auch heute Abend hörenswert, hinterlässt bei mir jedoch keinen bleibenden Eindruck. Die als Zugabe gespielte „Aria“ aus Bachs „Goldberg-Variationen“ kann durchaus als Gruß in die Thomaskirche verstanden werden, wo jenes Werk heute von Lang Lang interpretiert wird. Vielleicht ist das Gewandhaus auch deshalb heute nicht ganz ausverkauft?

Hat sich Dirigent Rafael Payare im ersten Teil des Konzerts eher zurückgehalten (beim Mozart vielleicht etwas zu sehr), erweist er sich nach der Pause als wahrer Klangfarben-Magier. Selten habe ich Prokofjews publikumswirksame Sinfonie Nr. 5 derart durchhörbar erlebt. Von der klanglichen Transparenz, die Payare selbst im dichtesten Tutti-Getümmel erzielt, könnte sich ein Andris Nelsons manche Scheibe abschneiden, dem derartige Stellen oft zu lautem Einerlei geraten. Payare arbeitet die Charaktere der Sätze präzise heraus und reagiert aufmerksam auf jedes Detail. Er setzt die musikalischen Strukturen stringent um und lässt doch den vorzüglichen Solistinnen und Solisten des Gewandhausorchesters Raum zur Enfaltung. Dass ausgerechnet die letzten Takte rhythmisch etwas auseinanderdriften, ist etwas schade, trübt den hervorragenden Gesamteindruck aber kaum. Begeisterter Applaus.

Tipp: MDR Kultur überträgt das Konzert am 17. März ab 20:05 Uhr.

Frank Sindermann

5. März 2020
Gewandhaus, Großer Saal

Gewandhausorchester zu Leipzig
Sergei Babayan, Klavier
Rafael Payare, Dirigent

200 Jahre Clara Schumann

Im Eröffnungskonzert der Clara-Schumann-Festwochen spielt Lauma Skride deren Klavierkonzert mit Bravour. Zuvor erleben Betsy Jolas’ „Letters from Bachville“ ihre Uraufführung.

Lauma Skride | © Marco Borggreve

Uraufführung im Gewandhaus. Noch bevor ich den Saal betrete, sehe ich sie vor meinem inneren Auge: die zu erwartende übertrieben große Orchesterbesetzung, die zahlreichen, Trommeln, Gongs, Röhrenglocken, Klavier, Celesta etc. Ich trete ein und finde meine Vorahnung bestätigt. Seufzend lese ich das Programmheft mit dem Fragebogen, den in diesem Fall die renommierte französische Komponistin Betsy Jolas ausgefüllt hat. Sie wolle, so schreibt sie, mit ihrer Musik kommunizieren, verbinde mit dem Gewandhausorchester Johann Sebastian Bach und ihr neues Werk werde umherschweifen. So wenig ich mit derartigen Aussagen anfangen kann – in diesem Punkt stimme ich der Komponistin nach dem Hören ihres neuen Werkes zu: Es schweift tatsächlich umher, von hier nach dort, ohne erkennbare Richtung. Da es den Titel „Letters from Bachville“ trägt, erklingen natürlich die Töne B-A-C-H und es werden Melodien des Thomaskantors zitiert, die in diesem atonalen Umfeld ungefähr so passend wirken wie deutsche Sätze in einem finnischen Roman. Zwar weist die Programmheft-Einführung darauf hin, dass „Letters“ ja nicht nur Buchstaben, sondern auch Briefe seien – allein, der punktuelle, aphoristische Charakter der Musik lässt zumindest für mich nichts Kohärentes entstehen, das an einen Brief erinnerte. Andererseits gibt es ja auch kurze Briefe. So schrieb Friedrich der Große an Voltaire den kürzestmöglichen Brief überhaupt: „I“ heißt es darin in denkbar knappem Latein, „Geh!“. Heute Abend also die „Briefe“ B, A, C, und H?

Clara Schumanns Klavierkonzert, das heute im Mittelpunkt des Interesses steht, ist zwar inzwischen gut auf Tonträgern dokumentiert, fristet im Konzertleben aber immer noch ein Schattendasein. Ann-Katrin Zimmermann wirft im Programmheft die interessante Frage auf, ob man dieses Konzert auch dann noch heute spielen würde, wenn es nicht von einer Frau komponiert worden wäre. Auch wenn ich mir ziemlich sicher bin, dass dies nicht der Fall wäre, freue ich mich doch, jenes Werk einmal im Konzert zu erleben, das die sechzehnjährige Clara 1835 im Gewandhaus uraufgeführt hat.

Dies gilt noch mehr, wenn das Konzert derart überzeugend gespielt wird wie am heutigen Abend von Lauma Skride, die nicht nur die hohen technischen Hürden mühelos überspringt, sondern auch der Poesie den nötigen Raum gibt. Das gilt vor allem für das wunderschöne Duett mit dem Solocello im originellen zweiten Satz.

Nach der Pause erklingt Robert Schumanns sogenannte „Frühlingssinfonie“. Das Gewandhausorchester hat sich schon im Klavierkonzert von seiner besten Seite gezeigt, legt aber nun noch eine ganze Schippe drauf, was Klangschönheit, rhythmischen Drive und Spielfreude anbelangt. Dies liegt nicht zuletzt an Andris Nelsons, der trotz Sicherheits-Partitur auf dem Pult seinen Schumann bestens kennt und alles aus dem Orchester herausholt. So spannungsgeladen hört man die Durchführung des ersten Satzes kaum einmal, so fein ausgearbeitet das Larghetto selten, das Scherzo fast nie so tänzerisch und niemals ein derart klanglich aufpoliertes Finale. Dieses Orchester IST Schumann, Punkt.

Frank Sindermann

12. September 2019
Gewandhaus, Großer Saal

Gewandhausorchester
Andris Nelsons, Dirigent
Lauma Skride, Klavier

Meer als genug

Andris Nelsons eröffnet die 239. Gewandhaus-Saison mit Mozart, Debussy und Strawinsky.

Katsushika Hokusai: „Die große Welle vor Kanagawa“

Die Pressemappe zur 239. Gewandhaus-Saison wirbt mit dem Slogan „Frischer Wind überall“, was mir doch etwas übertrieben erscheint: Der Bruckner-Zyklus wird fortgesetzt, Herbert Blomstedt dirigiert Brahms, zum Jahreswechsel erklingt Beethovens Neunte, das Stadtteilprojekt geht weiter, es gibt mit HK Gruber einen zweiten Gewandhaus-Komponisten etc. Das ist alles durchaus erfreulich – aber frischer Wind?

Das Programm des Eröffnungskonzerts ist jedenfalls deutlich weniger ambitioniert als vor einem Jahr (https://brahmsianer.de/auftakt-in-ueberlaenge), aber dafür klug zusammengestellt. Gerade die Kombination von Debussys „La Mer“ und Strawinskys „Feuervogel“-Suite überzeugt, zeigt sie doch spannende Parallelen dieser auf den ersten Blick sehr unterschiedlichen Musik auf. Hierzu hätte auch Bartóks 3. Klavierkonzert sehr gut gepasst, das wegen einer Absage des Pianisten András Schiff leider entfällt.

Am Anfang des Konzerts steht nun stattdessen Mozarts Klavierkonzert G-Dur KV 453, das Martin Helmchen sehr klangschön und sensibel spielt. Es ist ein introvertierter, fast melancholischer Mozart, den wir in den ersten beiden Sätzen hören; im abschließenden Variationensatz herrscht dann reine Spielfreude. Das Gewandhausorchester unter Andris Nelsons hält sich über weite Strecken dezent im Hintergrund, setzt aber immer wieder auch eigene Akzente. Aufhorchen lassen vor allem die fabelhaften Holzbläser, die sich allerdings klanglich nicht immer gegen das Klavier durchsetzen können. Alles in allem eine sehr geschmackvolle, stilsichere Aufführung, die Lust auf mehr Mozart im Gewandhaus macht! Als Zugabe spielt Helmchen den langsamen Satz aus der Klaviersonate KV 332 – als intimes Selbstgespräch in vollendeter Klangkultur.

Genau jene Klangkultur vermisse ich nach der Pause in Debussys „La Mer“ hin und wieder. Während der wunderbar zarte, schwebende Beginn noch Anlass zu schönster Hoffnung gibt, wird die filigrane Struktur der Komposition im weiteren Verlauf des ersten Satzes ungeachtet schöner bis schönster Details nicht immer klar genug herausgearbeitet. Vor allem dessen Ende gerät Nelsons im Überschwang der Emotionen allzu effekthascherisch und laut. Weniger wäre hier eindeutig mehr gewesen. †††††††††††

Der zweite Satz ist ein wahres Fest großartiger Soli von Flöte, Oboe, Klarinette, Trompete, Harfen, … und ist klanglich deutlich besser abgemischt. Den dritten Satz präsentiert Nelsons als spannungsgeladenen Kampf der Elemente, dessen rhythmisch vertrackten Schluss er mustergültig realisiert.

Im „Feuervogel“ stimmt dann praktisch alles: Das schwermütige Wiegenlied gelingt ebenso überzeugend wie der wahnsinnige Tanz des bösen Königs, der anmutig schwebende Tanz des Feuervogels ebenso wie das prächtige Finale. Begeisterter Applaus für einen sehr gelungenen Saisonauftakt.

Frank Sindermann

31. August 2019
Gewandhaus, Großer Saal

Gewandhausorchester
Andris Nelsons, Dirigent
Martin Helmchen, Klavier

Musik und Salami

Thomas Adès dirigiert die europäische Erstaufführung seines Klavierkonzerts und drei weitere Werke, die unterschiedlicher kaum sein könnten.

Salami, Brot und Wein | Mandy Fontana @ pixabay

Auf die Frage, was ihm außer Musik noch wichtig sei, antwortet der britische Pianist, Komponist und Dirigent Thomas Adès im Fragebogen des Programmhefts schlicht: „Salami“. Sein neues Klavierkonzert, das heute seine europäische Erstaufführung erlebt, kann durchaus in diesem Sinne verstanden werden: Die romantische, fast schwelgerische Grundstimmung des Konzerts entspräche dann dem herzhaften Aroma einer Salami, während sich deren feine Würze in den vielen klanglichen Raffinessen des Orchestersatzes wiederfände. Viele musikalische Einflüsse von Ravel bis Gershwin und darüber hinaus verbinden sich im Konzert zu neuer Einheit, wie die Zutaten einer guten Salami zu einem kohärenten Geschmackserlebnis verschmelzen.

Aber Wurst beiseite: Was Adès dem befreundeten Pianisten Kirill Gerstein in die Finger komponiert hat, belebt die Idee des brillanten Virtuosenkonzerts auf zeitgemäße Weise zu neuem Leben. Dass der Komponist dabei auf schwülstige außermusikalische Programmatik verzichtet und die Musik für sich wirken lässt, freut mich als Brahmisaner ganz besonders. Gute Musik hat derlei auch nicht nötig. Der komplexe Kopfsatz, das klanglich überaus reizvolle Andante und das virtuose Finale langweilen keine Sekunde und bedürfen keiner erklärenden Worte. Kirill Gerstein wirft sich mit Leib und Seele in den ihm gewidmeten Klavierpart und überzeugt gleichermaßen mit energiegeladener Virtuosität und feiner Nuancierungskunst. Dass Gerstein in klassischer Musik und Jazz gleichermaßen zu Hause ist, hat Adès selbstverständlich berücksichtigt und den Solopart des Konzerts entsprechend vielseitig ausgestaltet. Dem Publikum gefällt dies offenbar, jedenfalls applaudiert es dem Pianisten, dem hervorragenden Gewandhausorchester und dem Komponisten/Dirigenten ausgiebig. Ob das Konzert sich im Konzertbetrieb halten wird, bleibt abzuwarten. Es zeigt jedenfalls, dass musikalischer Anspruch und Zugänglichkeit durchaus zusammengehen können.

Den Rest des Konzertes erlebe ich als beliebig zusammengestellte bunte Aufschnittplatte schwankender Appetitlichkeit. Während mir Beethovens „Namensfeier“-Ouvertüre trotz engagiertem Spiel des Orchesters etwas fade schmeckt, empfinde ich Liszts martialische „Hunnenschlacht“ als zu fett und geradezu überwürzt. Daran ändern auch der effektvolle Orgeleinsatz und die kompositorische Modernität des Werkes nichts. Dann schon eher Strawinskys Sinfonie in drei Sätzen, die heute eine sehr respektable Aufführung erlebt und musikalisch die Brücke zum Klavierkonzert im ersten Teil des Konzerts schlägt.

Frank Sindermann

25. April 2019
Gewandhaus, Großer Saal

Gewandhausorchester
Thomas Adès, Dirigent
Kirill Gerstein, Klavier

Musikalische Motten

Malte Arkona moderiert ein spaßiges, wenn auch nicht sonderlich originelles Familienkonzert, wobei ihm eine sehr alte Motte behilflich ist.

Malte Arkona © Urban Ruths

Im heutigen Familienkonzert des Gewandhauses steht Beethovens c-Moll-Klavierkonzert auf dem Programm. Malte Arkona moderiert die Veranstaltung in gewohnt launiger Manier und erkundet gemeinsam mit den Kindern die Geheimnisse des Klaviers. Dabei hilft ihm eine Motte, die in einem Koffer seit Beethovens Zeiten überlebt hat und so einiges vom Meister zu berichten weiß.

Pianist Igor Levit und Dirigent Herbert Blomstedt stehen dem scheinbar naiven Moderator geduldig Rede und Antwort und erklären, wie der Klavierton mittels eines Hammers erzeugt wird oder dass die Reaktionen und Geräusche des Publikums entscheidend zur Musik beitragen. Geräusche gibt es trotz der überwiegend jungen Zuhörenden übrigens kaum, und wenn doch einmal, dann eher von Kindern deutlich unterhalb der Altersempfehlung.

Malte Arkonas charmante Art und nette Ideen wie selbstgebastelte Motten am Stab machen den Kindern sichtlich Spaß, können aber nicht ganz darüber hinwegtäuschen, dass es schon originellere Familienkonzerte gab. Das ansprechende Programmheft mit kurzen, weitgehend kindgerechten Infos zu Beethoven enthält auf der letzten Seite fünf Fragen für „Konzertdetektive“, von denen leider im Konzert nur zwei beantwortet werden.

Frank Sindermann

30. März 2019
Gewandhaus, Großer Saal

Gewandhausorchester
Herbert Blomstedt, Dirigent
Igor Levit, Klavier
Malte Arkona, Moderation

Pianissimo

Igor Levit spielt Beethovens c-Moll-Konzert eher poetisch als rebellisch, Herbert Blomstedt hält ein Plädoyer für Wilhelm Stenhammar.

Wilhelm Stenhammar | public domain

Für mich beginnt das Konzertvergnügen im Gewandhaus oft bereits mit Ann-Katrin Zimmermanns Programmheft-Texten, die sich neben der Fülle an sachlichen Informationen vor allem durch ihre kreative und bildhafte Sprache auszeichnen. Dass Zimmermann in ihrer offensichtlichen und ansteckenden Begeisterung für die Musik und ihre Vermittlung bisweilen etwas über das Ziel hinausschießt und auch vor Kitsch und Pathos nicht immer zurückschreckt, ändert nichts daran, dass ihre Texte mir wirklich Freude machen.

Im heutigen Konzert muss ich allerdings etwas schmunzeln, da der russische Pianist Igor Levit Beethovens c-Moll-Konzert völlig anders interpretiert, als Zimmermanns Programmheftbeitrag vermuten ließe. Liest sich ihr Text wie ein Thriller, in dem Klavier und Pauke ein Duell auf Leben und Tod ausfechten, betont Levit eher die poetische Seite dieses wundervollen Werks und stößt vor allem im langsamen Satz an die Grenzen des Unhörbaren vor. Auch das Gewandhausorchester unter Leitung seines Ehrendirigenten Herbert Blomstedt spielt ein derart feines, klangvolles Pianissimo, dass mir die Tränen kommen. Es ist jener Mut zum wirklich leisen Spiel, den ich oft vermisse. Lieber ein paar verunglückte Horn-Töne am Ende eines traumhaft schönen Largos als durchgängiges Mezzoforte-Einerlei. Großartig!

Die Rahmensätze gelingen nicht minder gut; vor allem erfreut mich Levits sehr genaue Artikulation und Phrasierung, bei der kein Ton dem Zufall überlassen bleibt. Dass der musikalische Fluss bei aller Detailarbeit immer erhalten bleibt, unterscheidet Levit von Pianisten à la András Schiff, deren mikroskopische Tontüftelei das Gesamtbild manchmal etwas starr werden lässt. Herbert Blomstedt gehört aktuell für mich zu den bedeutendsten Beethoven-Dirigenten überhaupt. Größtmögliche Texttreue verbindet sich bei ihm mit einem frischen, beinahe jugendlichen, Zugriff zu einer mustergültigen Darstellung des „klassischen“ Beethoven, der vielleicht manchmal etwas zu harmlos, niemals aber belanglos wirkt.

Im zweiten Teil des Konzerts dirigert Blomstedt die 1915 vollendete zweite Sinfonie seines schwedischen Landsmanns Wilhelm Stenhammar, die hierzulande kaum gespielt wird. So ungerecht und willkürlich dies zunächst erscheinen mag, so nachvollziehbar ist es angesichts der immensen Komplexität des Werkes, die man beim ersten Hören nicht einmal ansatzweise erfassen kann. Auch ich verspüre heute – trotz intensiver Vorbereitung mit Partitur und Tonträgern – hin und wieder ein Gefühl leichter Überforderung. Ein Problem habe ich damit vor allem deshalb, weil die satztechnischen Kunstgriffe mitunter etwas zu vordergründig wirken und nicht durch eingängige Melodik oder dergleichen wirkungsvoll eingebunden sind. An Brahms bewundere ich am meisten seine Fähigkeit, selbst komplizierteste musikalische Verläufe so zu „verpacken“, dass man die Musik auch genießen kann, ohne auch nur ansatzweise zu verstehen, was eigentlich musikalisch passiert. Diese publikumswirksame Oberfläche fehlt Stenhammars Sinfonie ein wenig, was sie meines Erachtens auch von den Sinfonien des von ihm bewunderten Jean Sibelius unterscheidet.

Ich danke Herbert Blomstedt, dass er das Gewandhauspublikum auf dieses bemerkenswerte Werk aufmerksam gemacht hat; meine Bewunderung beschränkt sich aber (noch) auf dessen intellektuelle Qualität, während es mich emotional eher unberührt lässt. Dies mag auch mit Blomstedts eher ruhigem, analytischem Dirigat zu tun haben, liegt aber wohl auch im Werk selbst begründet. Vielleicht muss die Sinfonie – oder ich – noch einige Jahre reifen, bevor sich zu meiner Bewunderung Begeisterung gesellt.

Frank Sindermann

28. März 2019
Gewandhaus, Großer Saal

Gewandhausorchester
Herbert Blomstedt, Dirigent
Igor Levit, Klavier

Wenn Worte nicht ausreichen

Michael Sanderling dirigiert mit Schostakowitsch’ Sinfonie-Kantate „Babi Jar“ ein musikalisches Mahnmahl gegen das Vergessen.

Shalom Goldberg: Babi Jar; Lizenz: Public Domain

Schostakowitsch’ Sinfonie „Babi Jar“ macht es niemandem leicht; nicht dem Orchester, nicht dem Männerchor und ebensowenig dem Solo-Bass – vom Publikum ganz zu schweigen. Neben dem hohen musikalischen Anspruch liegt dies vor allem am emotional aufwühlenden Thema dieser sinfonischen Kantate, die ein Massaker an Zehntausenden Juden im Jahr 1941 durch die SS in eindringlichen Bildern heraufbeschwört. Angesichts sowjetischer Verdrängungspolitik sah sich Schostakowitsch genötigt, jenes Grauen Klang werden zu lassen, für das es kaum Worte gibt.

Ich zolle allen Beteiligten des heutigen Konzerts meinen höchsten Respekt: dem warm timbrierten Bass Peter Nagy, dessen starke Präsenz immer wieder für Momente großer Intensität sorgt; den Herren des MDR-Chores samt Verstärkung, die den Unisono-Marathon intonationssicher und präzise meistern; dem Gewandhausorchester, das ich zu den führenden Schostakowitsch-Orchestern überhaupt zähle, und dem Dirigenten, der bei aller Komplexität und durch alle emotionalen Wechselbäder hindurch stets die Fäden in der Hand hält. Eine wirklich beeindruckende Aufführung, getragen vom unbedingten Einsatz aller Mitwirkenden.

Gleichwohl lässt mich die Sinfonie eher befremdet als berührt zurück. Dieses ungefilterte musikalische Nachzeichnen der Textvorlagen, das zudem noch für das falsche Abwiegen betrügerischer Ladenbesitzer vergleichbar drastische Ausdrucksmittel in Anschlag bringt wie für den organisierten Massenmord, wirkt auf mich stellenweise recht banal und derart auf emotionale Wirkung berechnet, dass man fast von negativem Kitsch sprechen könnte. Manchmal ist eine Schweigeminute vielleicht wirkungsvoller als alle Versuche, den Schrecken musikalisch zu illustrieren. Dies ändert freilich nichts daran, dass Schostakowitsch damals viel riskiert hat, um die problematische Vergangenheitsbewältigung seiner Zeit anzuprangern, und damit ein wichtiges politisches Zeichen gesetzt hat. Die Sinfonie ist in jedem Fall, wie immer man sie ästhetisch bewerten mag, ein bewegendes musikalisches Zeitdokument.

Das Mozart-Konzert vor der Pause passt nicht nur überhaupt nicht zur Schostakowitsch-Sinfonie, sondern ist vom Orchester derart uninspiriert und ungenau gespielt, dass ich mich des Eindrucks nicht erwehren kann, die intensive Vorbereitung auf „Babi Jar“ habe am Ende vielleicht nicht mehr genug Probenzeit für den Mozart übriggelassen. Dies ist umso bedauerlicher, als Martin Helmchen ein hervorragender Mozart-Interpret ist, dessen Darbietung durchweg überzeugt. Sein glasklarer Anschlag, das perlende Passagenspiel, die kluge Phrasierung und die gestalterische Fantasie sind der Stoff, aus dem Träume gemacht werden. Leider ist das Orchester nicht so gut in Form wie der Pianist bzw. nicht hundertprozentig bei der Sache. Wirft hier Schostakowitsch bereits seinen Schatten voraus? Vielleicht rächt sich aber auch nur das allgemeine Haydn- und Mozart-Defizit des Orchesters, dessen sinfonisches Kernrepertoire zur Zeit erst mit Beethoven zu beginnen scheint?

Frank Sindermann

7. Februar 2019
Gewandhaus, Großer Saal

Gewandhausorchester
Michael Sanderling, Dirigent
Martin Helmchen, Klavier
Herren des MDR-Rundfunkchores und Gäste
Michael Nagy, Bass

Meeresstille und glückliche Fahrt

Das Gewandhausorchester spielt Schumann zum Niederknien, Hélène Grimaud enttäuscht auf ganzer Linie.

Meeresstille (pixabay-Lizenz)

Entweder hat Hélène Grimaud ihren pianistischen Zenit bereits überschritten oder sie ist heute Abend einfach nicht gut in Form – einen anderen Schluss lässt ihre bestenfalls mittelmäßige Interpretation des Schumann-Klavierkonzerts eigentlich nicht zu. Schon die technische Bewältigung enttäuscht, mehr als einmal spielt die Pianistin schlicht falsche Töne, wirkt ihr Passagenspiel eher bemüht als gekonnt. Von natürlichem Fluss oder gar Brillanz keine Spur. Alles klingt stumpf, der Anschlag uneinheitlich bis beliebig, allzu viel versinkt mulmig im Pedal. Dazu schwankt Grimaud stellenweise derart im Tempo, dass Andris Nelsons mit dem Gewandhausorchester nur mühsam nachziehen kann. Mitunter misslingt dies auch, z. B. im Finale des ersten Satzes, wo Klavier und Orchester metrisch eigene Wege gehen. Der zweite Satz gelingt etwas besser, aber auch hier wirkt vieles belanglos, bleibt die Poesie auf der Strecke. Der Schlusssatz läuft zumindest glatt, wenn auch uninspiriert durch. Aus pianistischer Sicht ist dies insgesamt die schlechteste Aufführung des Konzerts, die ich je gehört habe, was umso bedauerlicher ist, als das Gewandhausorchester Grimaud einen mustergültigen Orchesterpart zu Füßen legt, ihr also gleichsam den roten Teppich aurollt. Vielleicht geht es der Pianistin heute tatsächlich nicht gut, was auch erklären würde, dass sie sich trotz erheblichem Applaus nicht zu einer Zugabe überreden lässt.

So enttäuschend das Schumann-Konzert, so begeisternd die beiden anderen Werke des Abends. Mendelssohns Konzertouvertüre „Meeresstille und glückliche Fahrt“ erfreut vom zurückhaltend-geheimnisvollen Anfang bis zum energiegeladenen Ende. Die Zweiteilung in Meeresstille und glückliche Fahrt wird mustergültig herausgearbeitet, die individuellen Leistungen der Gewandhaus-Musiker_innen sind nahezu makellos, unter ihnen vor allem jener erste Windhauch der Soloflöte, der die Meeresstille beendet, und die strahlenden Trompeten, welche die glückliche Fahrt feiern.

Und dann erst die „Rheinische“ – wie sehr wünschte ich mir, statt der eher anständigen als beeindruckenden Bruckner-Deutungen würden die Mendelssohn- und Schumann-Sinfonien auf CD veröffentlicht! Die heutige Aufführung der dritten Schumann-Sinfonie kann man nicht anders als maßstabsetzend nennen. Der kraftvolle Optimismus des Kopfsatzes, die Eleganz des zweiten, der sakrale Ernst des vierten – hier bleiben nirgends Wünsche offen. Ein Orchester in Höchstform und ein bis in die Zehenspitzen motivierter Dirigent bescheren dem Publikum ein musikalisches Großereignis, das ich nicht so bald vergessen werde. Besonders erfreulich ist dieser gelungene Abschluss des Konzertabends nach dem verunglückten Klavierkonzert im ersten Teil, nach dessen Untiefen das Gewandhaus seine glückliche Fahrt vom Konzertbeginn fast noch glücklicher – und beglückender – fortsetzt.

Frank Sindermann

17. Januar 2019
Gewandhaus, Großer Saal

Gewandhausorchester
Andris Nelsons, Dirigent
Hélène Grimaud, Klavier

Tschingderassabumm!

Marin Alsop dirigiert im Großen Concert Werke, die (fast) niemand kennt, und entzündet ein wahres Klangfeuerwerk.

Marin Alsop © Grant Leighton

In Anspielung auf das Lied mit der Muh und der Mäh wirbt das Gewandhausorchester zur Zeit auf vielen Anzeigetafeln in der Stadt damit, zu Weihnachten doch Gutscheine für „Tschingderassabumm“ zu verschenken. Das heutige Große Concert bietet davon reichlich, soviel steht fest.

Den Anfang macht Aaron Coplands Suite zum Ballett „Appalachian Spring“, die laut Programmheft – man kann es kaum glauben – noch nie zuvor im Gewandhaus gespielt wurde. Marin Alsop dirigiert klar und präzise und arbeitet die Feinheiten dieser zugleich schlichten und effektvollen Musik deutlich heraus. Dabei gelingen ihr die kontemplativen Rahmenteile ebenso gut wie die lebendigen, überschwänglichen Mittelsätze. Das Gewandhausorchester lässt seine Farben leuchten wie lange nicht mehr, betört durch makellose Soli (Flöte!) und lässt sich auch durch die zahlreichen Tempo- und Taktwechsel nicht aus der Bahn werfen. Wunderbare Musik, wunderbar gespielt.

Dies gilt auch für Ravels Klavierkonzert, das an spieltechnischen Herausforderungen noch eine Schippe drauflegt. Marin Alsop gelingt es scheinbar mühelos, den komplexen Orchestersatz und den akrobatischen Klavierpart zusammenzuhalten. Mit letzterem müht sich Javier Perianes, was man ihm jedoch niemals anmerkt. Ob die Schlagzeugeffekte im Kopfsatz oder der eigentümlich entrückte Gesang des Adagios: Perianes findet für alles den richtigen Anschlag und das richtige Timing. Als Zugabe spielt er Griegs Notturno Op. 54 Nr. 4, dessen Modernität in diesem Kontext besonders auffällt – klingt doch der Mittelteil schon arg nach Debussy.

Nach der Pause stehen Leonard Bernsteins „Chichester Psalms“ und Ravels zweite Orchestersuite aus dem Ballett „Daphnis et Chloé“ auf dem Programm. Hier tritt jeweils der Gewandhauschor hinzu und beweist auf beeindruckende Weise seine Vielseitigkeit. Von den hebräischen Texten in Bernsteins Psalmvertonung bis zu den orchestral behandelten Vokalisen in Ravels Ballettspektakel scheint dem Chor keine Herausforderung zu groß. Ruben Lorenz lässt sich seine sicherlich nicht unerhebliche Aufregung kaum anmerken und singt Bernsteins Knabensolo intonationssicher und gefühlvoll.

Das Konzert des heutigen Abends bietet ein Feuerwerk an glanzvollen Klangzaubereien und hätte sicherlich ein noch größeres Publikum angezogen, wenn die Werke nicht gar so unaussprechliche Namen hätten und schlichtweg bekannter wären. Publikumswirksam ist diese Musik in jedem Fall – oder anders gesagt: Mehr „Tschingderassabumm“ geht nun wirklich nicht!

Frank Sindermann

29.11.2018
Gewandhaus, Großer Saal

Gewandhausorchester
GewandhausChor
Marin Alsop, Dirigentin
Javier Perianes, Klavier